Genetik & Zuchtzweck

Genetik oder Erziehung?  Was zählt mehr?

Ist jeder Welpe, egal welcher Rasse, gleich und zählt nur Erziehung?

Zuchtzweck ist wichtig!

 

Bestimmte Verhaltensweisen sind fest in der DNA einer jeden Hunderasse integriert.  Genetik und den (ursprünglichen) Zweck einer Hunderasse zu kennen ist also wichtig in der Wahl des passenden Hundes.

 

Sollte man sich eine Bully Rasse zulegen, wenn man in einer kleinen Wohnung in einem Hochhaus wohnt?  Wahrscheinlich eher nicht.

Ist ein Chinesischer Nackthund die richtige Wahl, wen man bei Wind und Wetter draußen ist?  Wahrscheinlich ebenso eine falsche Entscheidung.

 

Es ist logisch, daß man auf eine Hunderasse aufmerksam wird, weil einem das Aussehen gefällt.  Vielleicht sieht man auch einen sehr wohlerzogenen Hund und möchte genau das auch haben.  Heutzutage sind ja auch viele Zwecke, die der Hund noch vor 100+ Jahren erfüllt hat, nicht mehr vorhanden.  Bully Rassen müssen keine Bullen mehr bekämpfen.  Shi Tsus wecken nicht mehr die Chow Chows, wenn Gefahr im Verzug ist.  Schnauzer helfen nur noch selten mit Vieh.  Aber diese Veranlagungen sind immer noch in der DNA unserer heutigen Hunde enthalten.  Es ist also wichtig diese Veranlagungen zu kennen und zu schauen, ob eine ausgesuchte Hunderasse wirklich paßt.

 

Viele machen sich diese Gedanken nicht und dann kommen Sätze wie:

  • Kann man das dem Hund nicht einfach beibringen, daß er nicht mehr hütet/jagd/fersen zwickt/Fremde abwehrt/etc.?
  • Die Border Collies, Australian Shepherds, Zwergschnauzer, etc sind soooooo schön/süß/lieb/ etc.  So einen will ich haben.
  • Der Hund mag niemanden.  Mit dem stimmt was nicht.  Meine Bekannte hat eine Cousine 5. Grades und deren Aussie ist super süß, ganz anders als unserer.
  • Der ist böse/aggressiv/überdreht/etc. und muß weg.

All diese Bemerkungen könnten minimiert oder verhindert werden, wenn man sich VORHER mit der Rasse auseinandersetzt:

  • Ein Border Collie sollte nicht der 90 Jahre alten Großmutter zum Geburtstag geschenkt werden, damit sie nicht so alleine ist.
  • Ein Terrier ist selten eine gute Wahl, wenn man Katzen, Kanninchen, Mäuse, etc. hat und man sollte sich nicht wundern, wenn er diese shreddert.
  • Ein Herdenschutzhund ist zum Schutz von Herden gezüchtet und gehört auf keinen Fall in eine kleine Etagenwohnung in eine Familie, die nicht sehr aktiv ist.
  • Kangal, Rhodesian Ridgeback, Bully Rassen, u.a., wurden und werden zur Jagd von Großwild, wie Schwarzwild, Bären, etc. eingesetzt.  Auch diese Hunde gehören nicht in die Durchschnittsfamilie, die einen Hund als Familienmitglied möchte.
  • Die Liste ist endlos, die Liste der abgegebenen Hunde allerdings auch.

 

Zuchtziele und -zweck der Schnauzer-Pinscher Rassen